Montag, 17. März 2014

Olivenbaguette zu Antipastisalat: Schönwetteressen und Mitbringsel

Wenn meine Mama zu Besuch kommt, tue ich gut daran, vorab Speisekammer, Kühlschrank, Küchen- und Badschränke leer zu räumen. Denn sie kommt in Begleitung: Der halbe Freiburger Münstermarkt (eingelegter Schafskäse, Oliven, frisches Bauernbrot, gute Landbutter, deftige Bauernwürste, kiloweise Obst), ein Halbjahresvorrat an Sekt in kleinen Piccolo-Flaschen („kuck, da kannste mal zwischendurch n Piccolöhchen trinken“ – danke, Mama!), wunderschönes Wetter, Anti-Stress-Badeöle und (hautstraffende!) Bodylotions sowie neuerdings ein Reisefernseher (die Krimis! ... und weil wir bei uns die Glotze rausgekickt bzw. gar nicht erst wieder aufgehängt haben) fahren mit ins hessische Exil der Nachbrut. Ich freue mich immer wie verrückt – nicht nur über das Wiedersehen sondern auch über all die Köstlichkeiten aus meiner badischen Heimat und wir haben natürlich im Laufe der Woche alles restlos wegschnabuliert (außer vom Sekt ist noch übrig, aber das wäre ja auch sonst ... äh, ansatzweise exzessiv). Diesmal hat sie mir aber noch eine ganz besondere Überraschung mitgebracht, deren Existenz bisher vollkommen an mir vorbei gegangen ist: Ein Backbuch ("Mein täglich Brot") meiner Freiburger Lieblingsbäckerei Bühler. Die Bäckerei Bühler liegt mitten in da Hood, nämlich im schönen Stadtteil Wiehre, fußläufig zur besten Metzgerei (Metzgerei Müller, deren netter Chef übrigens der Vermieter meiner schnuckeligen Studentenbude war). Wenn ihr mal in Freiburg seid, kann ich euch beides wärmstens empfehlen. Und wenn jemand auf der gegenüberliegenden Straßenecke mal schnell quer parkt, ist das vielleicht sogar unser Fußball-Bundestrainer.

Olivenbaguette selber backen


Weil der Frühling in den letzten Tagen schon Einzug gehalten hat und ich Lust auf einen knackigen Antipasti-Salat hatte, habe ich mich für die Olivenbaguettes aus dem Buch als Beilage entschieden – 1a-Begleitung, wenn ihr mich fragt, vielleicht sogar die Hauptrolle. Der Teig ist auch für Brotbackanfänger oder "erfahrene Brotbackdeppen" wie mich kinderleicht zu händeln und heraus kommen zwei hübsche, fluffige Baguettes, die durch schwarze Oliven und Kräuter schön rustikal schmecken und gut für die anstehende warme Jahreszeit als Begleiter für Salate, zum Grillen oder fürs Picknick geeignet sind. Und das beste: Sie schmecken wirklich so, wie ich sie aus meiner Freiburger Stundentenzeit kenne. Hach!
Ach ja, und der Antipasti-Salat dazu ist supereinfach gemacht, schmeckt lauwarm oder kalt.

Baguette mit Oliven selber machen


Hier kommt das Rezept für 2 Olivenbaguettes (ich habe die Mengen etwas angepasst und ein paar Schritte verändert, z.B. die Hefe zuvor in Wasser aufgelöst):

400 g Weizenmehl Type 550
9 g Salz
12 g frische Hefe
25 ml Olivenöl
1 TL getrocknete Kräuter
270 ml lauwarmes Wasser (etwa 20 Grad)
100 g eingelegte, entsteinte Oliven

Hefe im warmen Wasser auflösen und mit den anderen Zutaten außer den Oliven zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Teig etwa eine viertel Stunde ruhen lassen, dann die Oliven unterkneten und den Teig in einer Schüssel mit Tuch bedeckt bei Zimmertemperatur 2 Stunden gehen lassen. Den Teig in zwei Stücke teilen und mit gut bemehlten Händen zu zwei Stangen formen. Die Olivenbaguettes einmal in sich drehen (so, als würdet ihr jemandem den Hals umdrehen wollen – Anti-Aggressionstraining beim Backen, quasi ;-)) und dann auf ein Backblech setzen. Mit einem Tuch abdecken und etwa 40 Minuten erneut gehen lassen. Derweil den Backofen auf 230 Grad vorheizen. Oliven-Baguettes im heißen Ofen 25 Minuten backen (mittlere Schiene), nach etwa 15 Minuten die Temperatur auf 200 Grad runterschalten.Eure Olivenbaguettes sind fertig, wenn die Oberfläche leicht gebräunt ist. Und keine Angst - direkt nach dem Rausnehmen ist die Kruste der Olivenbaguettes knochenhart, wird dann aber beim Auskühlen so, wie sie sein soll, knusprig-federnd.

Selbstgemachtes Olivenbaguette


Das Rezept für den Antipasti-Salat für 2 Portionen:

2 Paprikaschoten (meine Favoriten sind für Salat gelb und rot)
2 rote Zwiebeln
1 Zucchini
1 kleine Aubergine
2 Knoblauchzehen
5 EL Olivenöl
ein kleiner Zweig Rosmarin und/oder Thymian
Meersalz, schwarzer Pfeffer
1 Handvoll Kirschtomaten, halbeirt

Für das Antipasti-Salatdressing:
2 EL Olivenöl
3 EL Balsamico-Essig
Meersalz, schwarzer Pfeffer

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Paprikaschoten entkernen und in breite Streifen schneiden, rote Zwiebeln schälen und achteln, Zucchini und Auberginen einmal der Länge nach halbieren, dann in Scheiben schneiden (ggf. vierteln). Knoblauch fein hacken. Gemüse (bis auf die Tomaten) in einer großen Schüssel mit Knoblauch, dem Olivenöl, Salz und frisch gemahlenem Pfeffer mischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, Kräuterzweige dazugeben und im vorgeheizten Ofen etwa 20 Minuten garen. Kirschtomaten dazu geben und 5 Minuten weitergaren. Gemüse wieder in eine große Schüssel geben, mit dem Dressing vermischen und Antipasti-Salat mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Antipasti-Salat


Habt eine sonnige Woche ihr Lieben, bis bald!

19 Kommentare:

Kochfelder hat gesagt…

Sowas kann man getrost bis in den Herbst hinein zubereiten. Es ist die Sonne pur!

Wolke.-.Sieben hat gesagt…

Ich fahr jetzt sofort einkaufen, der Salat muss her . . . ;O)
Großartig - Danke,
Doris

Netzchen hat gesagt…

hi,

schön wieder mal ein so tolles Gericht von dir zu lesen!

Anti-Pasti-Salat echt klasse, mag ich auch total gerne,

bin gerade selbst am Salat-Tripp :-)

lg Netzchen

Astrid hat gesagt…

Das hört sich lecker an! Gleich als Favorit abgespeichert. Danke und liebe Grüße,
Astrid

Anonym hat gesagt…

Tolles Rezept und prima Tips. Den Metzger kenne ich, die Bäckerei nicht,das wird sich aber ändern wenn ich das nächste Mal in der Stadt bin.
Herzliche Grüße aus dem Kurort 20km südlich von Freiburg.
Lena

Theresa hat gesagt…

hach, solchen Besuch bekommt man gerne! Meine Mutter besucht mich auch am nächsten Wochenende, ich bin mir aber nicht sicher, ob sie mir einen ganzen Wochenmarkt mitbringen wird ;) Hab dank für das tolle Rezept! Das merke ich mir fürs erste Picknick des Jahres! :) Liebe Grüße und dir eine gute Woche! Theresa

Christina hat gesagt…

Tja, solche Brote und ein bisschen Salat und Gemüse, besser gehts doch nicht. Dein Brot sieht übrigens sensationell aus!

Liebe Grüße, Christina

Unknown hat gesagt…

Oh wie schön :-)
Das letzte Mal als ich zum Bühler bin um mir meine geliebten Croissants aus Studentenzeiten zu holen war er zu... Seitdem bin ich nicht mehr hin, weil ich dachte das sei endgültig.
Nun ist ein Bühler-Besuch beim nächsten FR Trip fest eingeplant...Juhu
und der Salat wird auch demnächst getestet :-)

Melissa hat gesagt…

Ooooh, der Bühler Beck, den kenn ich auch. ;-) Eine Schulfreundin von mir hat früher in der Zasiusstraße gewohnt und wenn ich bei ihr nach dem Feiern, übernachtet hab, gab's zum Frühstück immer leckere Weckle und Laugenknoten vom Bühler. Und gegenüber, im Café au lait, haben wir früher immer eine unglaublich leckere Bananen-Schokotorte gegessen, zu besonderen Anlässen haben wir sogar eine ganze Torte bestellt. (Wir sind nämlich eher eine Kuchenbäckerfamilie, das höchste der Gefühle, was Torten angeht, ist eine Schwarzwälder Kirsch.)
Hui, jetzt gab ich ein wenig Freiburgweh. Ich glaube, das bekämpfe ich mit ein wenig Teigkneten, dein Olivenbaguette sieht nämlich super aus und ich hab noch Oliven im Kühlschrank, die seit längerem auf Verwendung warten.

Liebe Grüße
Melissa

grain de sel hat gesagt…

Anfang nächster Woche bin ich in Fr - du bist nicht zufällig auch ums Eck? Ich werde auf jeden Fall versuchen, an der Christinaschen Lieblingsbäckerei zu halten. Bevorzugtes Brot oder besonders zu empfehlendes süßes Stückchen?
sonnige Grüße auf F,
Micha

Anonym hat gesagt…

Hmhmh... lecker! Wollen wir diesen leckeren Appetizer mit einem luftig-süssen Mohnstückchen und einem prickelden Erdbeer-Prosecco beim Becker Deines Vertrauens vertiefen?

LG, Paul

Bella hat gesagt…

Hach, das sieht gut aus!
In Freiburg war ich vor einigen Monaten - und war total begeistert von dieser schönen Stadt und besonders dem Münstermarkt. Dein Freiburgweh kann ich gut verstehen :)
LG

Rosita Vargas hat gesagt…

Se ve estupendo su pan bagette de olivas es muy sabroso,abrazos.

Ein Dekoherzal in den Bergen hat gesagt…

haaalöleee hab grad DEIN BLOG endeckt::
SOOO LECKER SACHEN machst DU... hob di glei gschpeichert:::
LOS DA no an liaben GRUAß DO:: BIS bald de BIRGIT:::

Barbara N. hat gesagt…

Viele Grüße aus Freiburg, lese gerne Deinen Blog und bekoche ab und an die Büro-Kochgruppe mit Deinen Rezepten! Bühler und Müller sind na klar auch auf unserer Liste....liebe grüße Barbara

Anonym hat gesagt…

Hallo,
kann man das Baguette auch gut ohne so eine lange Gehdauer machen? Oder wird das dann nichts? Reichte eine Stunde auch aus?
Danke für eine kurze Info!
Julia

Julia / tchiboblog hat gesagt…

Wenn man einen so köstlichen Antipastisalat sieht, freut man sich noch viel mehr auf den Frühling. Vielen Dank für die tollen Bilder.

Viele Grüße

Julia

Christina hat gesagt…


@Magdi: Gell, ich find auch – und passend dazu haben wir heute Bombenwetter zum Frühlingsanfang!

@Doris: Ich hoffe er hat Dir geschmeckt. :-)

@Netzchen: Jetzt, wo´s wieder wärmer wird, kann das bei mir durchaus auch passieren mit dem Salat-Trip, da sehnt man sich nach Frische und Leichtigkeit.

@Astrid: Gerne doch.

@Lena: Etwa aus dem schönen Bad Krozingen? ;-)

@Theresa: Fürs Picknick ist das wirklich tipptopp. Ich freu mich schon sooo, wenn man endlich wieder draußen auf der Wiese sitzen kann.

@Christina: Oh, danke für das liebe Lob! :-)

@Vivien: Ooohh ja, die Croissants sind auch sehr lecker! Also ich glaube, wenn der mal schließt, versinkt ein ganzer Stadtteil (mindestens) in Depression.

@Melissa: Mensch, vielleicht haben wir uns ja schonmal gesehen uns wissen es gar nicht! War auch superoft im Café au lait. ;-)

@Micha: Was wäre das schön! Aber leider keine Möglichkeit, der Arbeit zu entflüchten. Also, die haben ein gutes Badisches Landbrot, gibt´s aber glaub ich nur dienstags. Ansonsten eben das Olivenbrot und ich mochte die Laugenknoten auch immer gern. Kuchen machen sie auch guten. Viel Spaß Dir im Ländle!

@Paul: Ähem, Erdbeer-Prosecco und süße Teilchen klingen ja schon sehr verlockend, ich habe jedoch meinen Schlemmerdatedauerbegleiter schon gefunden, bin mir aber sicher, dass kaum eine Dame sonst diesem Angebot widerstehen könnte. ;-)

@Bella: Ja, also irgendwie … ich fühle mich in Hessen auch wohl und essen kann man hier auch wunderbar, aber Freiburg ist halt doch die schönste Stadt D-Lands.

@Rosita: Muchas Gracias.

@Birgit: Servus und Willkommen hier!

@Barbara: Lieben Dank, da freu ich mich aber!! Immer schön, von jemandem aus der Heimat was zu hören. Grüß mir Freiburg. :-)

@Julia: Eine Stunde Gehzeit sollte zumindest dem Geschmack keinen Abbruch tun. Ich würde es einfach ausprobieren. Teig in die Schüssel geben und abdecken, dann schau nach 45 min mal rein, ob er macht, was er soll – nämlich schön aufgehen. Sonst lässt Du ihn eben ein bisschen länger liegen. Wenn er etwa doppelt so viel Volumen hat wie davor, ist es super. Was ich von einer Bekannten weiß: Sie lässt ihren Teig immer über Nacht im Kühlschrank gehen – hab ich aber selbst noch nicht probiert, da müsstest Du mal googeln, funktioniert aber angeblich prima und du kannst den Teig am Vorabend schon gemütlich zubereiten und musst ihn am nächsten Tag nur noch auf dem Blech gehen lassen.

DayDayUp-Log hat gesagt…

Wow sieht mega lecker aus :)